Mittlerweile sind die Gerätschaften wieder gereinigt und aufgerüstet, die eingesetzten Kameraden von den Ereignisreichen Tagen der Hochwasserlage beginnend am 01. Juni diesen Jahres wieder erholt.
Zeit, sich einem kurzen Rückblick und Übersicht der geleisteten Arbeit zu widmen.
Ein Tief brachte im Zeitraum vom 30.05.2024 bis 02.06.2024 ergiebige Niederschläge in Süddeutschland. An den Wetterstationen München-Flughafen, Bockhorn und Markt Schwaben wurden Niederschlagsmengen zwischen 74 und 89 Litern pro Quadratmeter gemessen.
Auch wenn die Regenmengen geringer ausfielen als beim Jahrhunderthochwasser 2013, gab es im Stadtgebiet Erding verschiedene wetterbedingte Einsatzstellen.
Besonders betroffen war jedoch u. a. der benachbarte Landkreis Freising. Neue Höchststände an Glonn und Amper setzen weite Teile des Landkreises Freising unter Wasser. Daher wurde am 03.06.2024 der bei der Feuerwehr Altenerding stationierte und vom Freistaat Bayern beschaffte Abrollbehälter Ölwehr angefordert.
Der Ölwehrzug Altenerding war daraufhin bis 07.06.2024 schwerpunktmäßig in der Gemeinde Allershausen im Einsatz.
Der Hochwassereinsatz im Stadtgebiet Erding begann für die Feuerwehr Altenerding am 01. Juni 2024 gegen 06:00 Uhr und dauerte bis zum 02. Juni 2024 gegen 10:00 Uhr.
Während dieser Zeit wurden 39 Einsätze durch mehr als 30 Einsatzkräfte abgearbeitet.
Neben diversen Erkundungsfahrten und auch Erkundungsflügen mit unserer Drohne gab es immer wieder gemeldete, drohende Überflutungen zu überprüfen und weitere Maßnahmen abzuwägen.
Besonders wertvoll war hier die taktische Zwischenlagerung von gefüllten Sandsäcken im Gerätehaus Altenerding, um diese bei Bedarf zügig und bedarfsgerecht an kritische Punkte verteilen zu können. Dank der Firma Anzinger konnten wir mit dem von ihnen bereitgestellten Radlader die entsprechende Logistik sicherstellen.
Die Nacht durchgehend, wurden die kritischen Punkte durch Führungskräfte abwechselnd bestreift – gegen 02 Uhr konnte der erste Rückgang des Pegels vermeldet werden.
Bereits am Vormittag des folgenden Sonntags wurden mit unserem Wechselladerfahrzeug und dem AB Ladeboden mehrere Ladungen mit Sandsäcken in den stark betroffenen Landkreis Freising verbracht. Dabei wurde das WLF samt Besatzung bis weit in die Nacht für weitere Fahrten im LK Freising zur Verfügung gestellt.
Die konkrete Anforderung für die überörtliche Hilfeleistung im Landkreis Freising zur Ölschadensbekämpfung erfolgte am 03. Juni 2024. Der Einsatz erstrecke sich über die gesamte Woche bis zum Abbau des 50.000 l-Behälters am Samstag, 08. Juni 2024. Während dieser Zeit war der Ölwehrzug Altenerding mit täglich zwischen 10 und 12 aktiven Feuerwehrangehörigen von morgens bis abends in der Gemeinde Allershausen im Einsatz; die Fachberater Ölwehr auch an anderen Orten im Landkreis Freising.
In diesem Zeitraum wurden aus einer Vielzahl von Kellern in Summe mehrere Tausend Liter Heizöl abgepumpt und zum von uns errichteten Separier Platz verbracht.
Dort wurde nach einer ersten Trennung des Ölwassergemischs das Öl abtransportiert.
Neben der Reinigung und Aufbereitung der Gerätschaften gilt es nun auch, die gewonnen Erkenntnisse aufzubereiten.
Die wichtigste Erkenntnis haben wir jedoch bereits: auf unsere Kameraden ist Verlass! Die Bereitschaft an den Einsätzen – egal welcher Art – mitzuwirken war über die ganze Woche ungebrochen.
An dieser Stelle möchten wir auch allen beteiligten Hilfsorganisationen für die wirklich reibungslose Zusammenarbeit danken!